Brügger Therapie | Dieses Behandlungskonzept
ermöglicht es, funktionelle-
und reflektorische Beschwerdebilder behandeln zu können, dazu gehören:
Funktionelle Beschwerdebilder
sind Veränderungen von
Strukturen am Bewegungsapparat, wie Muskeln, Bänder, Kapseln, welche
oft
unbewusst eine Modifikation (Veränderung, Anpassung) des
Bewegungsverhaltens
auslösen. Dieses geschieht zum Schutz der gestörten Struktur oder
Strukturen. Schmerzen müssen dabei nicht sofort auftreten, sondern zeigen sich oft erst später. Dabei sind die Schmerzen meist nicht am Ort des eigentlichen physikalischen Schadens, sondern entwickeln sich in den Strukturen, welche zum Schutz vom Körper aktiviert wurden. "Der Ort des Schmerzes ist also oft nicht der Ort der Ursache." Eine systematische Funktionsanalyse steht bei Brügger im Vordergrund, um die eigentlichen Störfaktoren (Ursachen) aufzuspüren. |
Lymphdrainage | Gefäßprobleme,
Verletzungen (Traumata), Operationen,
Kompressionen (z.B. Tumore), Insektenstiche und weitere Auslöser können
zu Störungen des Lymphabflusses im Bereich bestimmter Körperabschnitte
führen. Diese Störungen äußern sich durch das Anschwellen der betroffenen Gliedmaße, zum Beispiel eines Armes oder Beines. Nach exakt gestellter Diagnose seitens des Arztes kann der Physiotherapeut eine komplexe Entstauungstherapie durchführen. Meist wird anschließend eine Kompressionsbandagierung angelegt, welche in Zusammenarbeit mit leichter Muskelaktivität das Drainageergebnis fördern und erhalten soll. |
Schlingentisch | Hierbei handelt es sich um
ein massives Gestell mit
Zubehörteilen (Seilen und Schlingen), das eingesetzt wird, um den
Patienten und Therapeuten bei der Anwendung unterschiedlichster
Therapien zu unterstützen. Einzelne Körperabschnitte, wie zum Beispiel ein Bein, werden dabei in Schlingen gelegt und über Seilzüge mit dem Schlingengestell verbunden. Dadurch nimmt die Schwere des betroffenen Körperabschnitts ab und erleichtert dem Patienten die Umsetzung bestimmter Arbeitsaufträge bei den auszuführenden gymnastischen Übungen. Häufig wird der Schlingentisch zur Ausführung von Traktionen eingesetzt, zum Beispiel an Abschnitten der Wirbelsäule. |
Manuelle Therapie | Diese Therapie wird an
Gelenken und an den Gelenk
umfassenden Strukturen wie Kapsel, Bänder, Muskeln durchgeführt. Das
erfolgt dann, wenn die Beweglichkeit von Gelenken der Extremitäten
und/oder der Wirbelsäule Störungen aufweisen. Dabei wird der Therapeut das vorhandene Gelenkspiel überprüfen (Istwert) und mit der eventuell gesunden anderen Seite abgleichen (Sollwert), was bei Extremitäten gut möglich ist. Gibt es keine Vergleichsmöglichkeit, dann greift der Therapeut auf langjährige Erfahrungswerte zurück, natürlich mit Rücksichtnahme auf den dem Alter des Patienten entsprechenden Bewegungsumfang. Gefundene Störungen werden dann mit Traktions- und Gleittechniken behandelt. |
Cyriax Therapie | Das ist eine Diagnostik-
und Therapieform, die nach Dr.
James Cyriax benannt wurde. Dieser hat zur Diagnostik, vor allen Dingen
bei orthopädischer Problemstellung, ein sehr gutes
Untersuchungsausschlussverfahren entwickelt
(Basisfunktionsuntersuchung). Dabei werden wenige, das Problem provozierende Tests mit hoher Aussagequalität durchgeführt, um den Patienten und auch den Problemherd so gering wie nötig zu belasten. Diese Untersuchungen können später durch Zusatztests, wenn nötig, ergänzt werden. Spezielle Behandlungsmöglichkeiten für den Physiotherapeuten, vor allem die gezielten Querfriktionen an den betroffenen Strukturen, komplettieren die Problembehebung zusammen mit anderen Techniken, wie der Manuellen Therapie. Fundiertes anatomisches Wissen, Fähigkeiten im Ertasten von Strukturen und das Beherrschen der Ausschlussdiagnostik sind zur Ausübung dieser Technik zwingend erforderlich. |
McKenzie Therapie | Das ist eine nach einem
neuseeländischen
Physiotherapeuten McKenzie benannte Therapieform. Sie zielt besonders
auf die Behandlung und Selbstbehandlung von Kreuzschmerzen. Die Aussage
von McKenzie ist, ein mechanisch entstandenes Problem zum größten Teil
auch mechanisch wieder zu beheben. Die von McKenzie entwickelte Methode ist international anerkannt. |
Cranio–Sacrale Therapie |
Das ist ein
Therapieansatz, dessen Name sich von den
Begriffen Cranio (von Cranium = Schädel) und Sacrale (von Os Sacrum =
Kreuzbein) ableitet. Durch Diagnostik und anschließender Therapie sollen die gestörten Verbindungen zwischen Schädel und dem Ende der Wirbelsäule (Kreuzbein) wieder hergestellt werden. Diese Verbindungen erfolgen über Hirn-/Rückenmarkshäute und der zirkulierender Hirn-/ Rückenmarksflüssigkeit (Liquor). Die Schädelknochen weisen zwar eine geringe Bewegungsdynamik auf. Trotzdem muss diese aber sicher gestellt sein. Störungen können dabei zu mangelhafter Zirkulation des Liquors führen und somit zur Veränderung des Allgemeinbefindens. So behindert zum Beispiel ein zu enger Helm auf dem Kopf die Bewegungsdynamik der Schädelknochen. Eine Wiederherstellung der Beweglichkeit der Schädelknochen und des Kreuzbeines führt mit Hilfe zusätzlicher Techniken zu einer Reorganisation, die den Liquor wieder richtig zirkulieren lässt. Viele direkte und indirekte Körperverbindungen werden mit stimuliert und dadurch positiv beeinflusst. Teilweise verspüren Patienten schon während der Behandlung positive Wirkungen. Hartnäckigere, schon längerfristig bestehende Probleme, bessern sich nicht unbedingt sofort, sondern brauchen mehr Zeit. Der Behandlungsrhythmus ist dann unter Umständen ungewohnt, denn es kann durchaus sein, dass nach mehreren Behandlungen eine Pause von ein paar Wochen erfolgt, in der der Körper Zeit für die Reorganisation erhalten soll. Sollte der Patient in dieser Zeit aber Veränderungen an sich spüren, so werden sich Therapeut und Patient austauschen und das weitere Vorgehen besprechen. |